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Borgentreich

Die Orgel in Borgentreich - 1

 

1803 bemühte sich der Borgentreicher Bürgermeister Ferdinand Stamm um den Erwerb der Orgel. Da die Orgel für die kleinere Kirche aus dem 13. Jahrhundert zu groß war, wurde sie in der Breite verkleinert. Nach dem Neubau der Kirche 1836 wurde die Orgel von dem Delbrücker Orgelbauer Figgemeyer wieder eingebaut. Er verbreiterte den Prospekt auf das heutige Maß und näherte das Werk so den alten Abmessungen in Dalheim wieder an. Das Rückpositiv fand hinter der Orgel einen neuen Standort.

 

1872 veränderte der Paderborner Orgelbauer Randebrock die Disposition nach romantischem Stilempfinden. Der Warburger Orgelbauer Döhre fügte 1924 einen pneumatischen Apparat zur Erleichterung der Spielart hinzu.

 

Die Orgel in Borgentreich - 2

 

1950 wurde der Wert der Orgel erstmalig erkannt. Der Hannoveraner Orgelexperte Christhard Mahrenholz sprach insbesondere wegen der erhaltenen sechs doppelten Springladen von einem einzigartigen Orgeldenkmal von europäischem Rang. Die Bemühungen zur „Wiederherstellung der Barockorgel“ mündeten in eine „Restaurierung“ 1951-1953, die, wie viele andere auch, mit zeitbedingten Schwächen behaftet war. Seit den späten 1970er Jahren werden deshalb viele Denkmalsorgeln einer zweiten Restaurierung unterzogen. Hierbei werden gewonnene Erfahrungen, wissenschaftliche Methoden sowie strenge denkmalpflegerische Normen zu Grunde gelegt. Im Laufe der 1990er Jahre verschlechterte sich der Zustand der Borgentreicher Orgel rapide.

 

1993 begannen die Planungen für eine zweite Restaurierung.

 

Die Orgel in Borgentreich - 3

 

2003 wurde der Auftrag zur Rehabilitierung der Orgel an die sächsische Orgelbaufirma Hermann Eule in Bautzen vergeben. Seit 2005 wird die Orgel in insgesamt sieben Bauabschnitten restauriert. Kernpunkt der Arbeiten sind die denkmalpflegerische Sanierung der historischen Substanz (Gehäuse, Windladen und Pfeifen) sowie die Rekonstruktion verloren gegangener Teile (Windanlage, Spielanlage, Trakturen und einzelne Register) nach historischen Vorbildern und Technologien.

 

Die Arbeiten werden durch eine Sachverständigenkommission und dem Landesamt für Denkmalpflege in Westfalen wissenschaftlich begleitet.

Seit 2006 wird die Barockorgel in Borgentreich aus geschichtlichen, architektonischen, technischen und klanglichen Gründen in der Liste der Denkmäler von nationaler Bedeutung geführt.

 

Prospekt der Borgentreicher Orgel von 1836-1950 Spielanlage mit pneumatischem Apparat von 1924 Einige Prospektpfeifen waren in dieser Bauphase im Innern der Orgel aufgestellt
Der Entdecker der Orgel Theodor Peine 1950 am Spieltisch Prospekt der Orgel von 1953-2006 Moderne Technologien in der alten Orgel bei der Windversorgung
Abgeknickter Trompetenbecher aus minderwertigem Nachkriegsmaterial Altes Ständerwerk mit Bemalungsresten aus dem 18. Jahrhundert sowie jüngere Vorblendung aus Weic Minderwertige Zinkpfeifen_grün_ können den wertvollen alten Bestnd nicht sinnvoll ergänzen
  Spielanlage mit modernem Tastenumfang